Transition. Cultural Understanding, Integrity and Democracy in Ukraine and Beyond
Eine Vortragsreihe begleitet durch künstlerische Interventionen von ukrainischen Künstler:innen in der Sammlung für Gegenwartskunst
Kontext
Seit dem Ende des Kalten Krieges hat das Konzept von Ost-, Mittel- und Westeuropa von Jahr zu Jahr mehr an geografischer Bedeutung gewonnen. Die Kommunikationsprobleme zwischen den östlichen und westlichen Teilen Europas wurden dabei nicht gelöst. Das Konzept der sogenannten "brüderlichen Nationen" und die Verallgemeinerung von kulturellen Identitäten ist eine Verzerrung und ein Fehler auf politischer Ebene, der zum Teil zu den katastrophalen Folgen von heute geführt hat.
Der europäische Krieg von 2022, der in der Ukraine begann und somit den Namen "Krieg gegen die Ukraine" bekam, hat die gesamte Welt in einen Übergangszustand versetzt. Der Krieg eröffnet eine globale Frage nach der Unabhängigkeit und Freiheit, der Sicherheit und Integrität Europas und wirft die Frage nach dem Schutz der Demokratie in den Ländern innerhalb und außerhalb Europas auf.
Werke von ukrainischen Künstler:innen, die in der Sammlung für zeitgenössische Kunst des LWL-Museums Kunst und Kultur als Intervention ausgestellt sind, sind der Ausgangspunkt für die Gespräche. Die Themen der „Transition Talks“ spiegeln sich in den Verbindungen zwischen den Kunstwerken der Sammlung und den Interventionen wider.
Programm
Das vollständige Programm in der Übersicht:
Transition Talk #1
9. Dezember, 18 Uhr, Langer Freitag
Auditorium
18 Uhr
Begrüßung Daniel Müller Hofstede, Leiter Kulturprogramm LWL-Museum für Kunst und
"Kultur Changes of Contemporary Society. War as a Transitional Mistake" mit Olena Pravylo, Vorsitzende der NGO "Congress of Cultural Activists of Ukraine" und Expertin für das Projekt “Transition Dialogue”, Kyiv/UA im Gespräch mit Kateryna Ray und Daniel Müller Hofstede
19 Uhr
Besuch der Interventionen ukrainischer Künstler:innen in der Sammlung Gegenwartskunst mit der Kuratorin Kateryna Ray
20 Uhr
Film “The Ukrainians” (2015) R: Leonid Kanter, Ivan Vasniy, Farbe, 85 Min., OmeU. Einführung von Vitalii Adlermann (Kyiv/Münster)
Transition Talk #2
Myths and Lies of Empires I
17. Januar, 18 Uhr, Sammlung für Gegenwartskunst, 2. OG
Victor Griza, Professor am Lehrstuhl für Film und Fernsehen an der Kyiv National University und Gründer des Kunstprojekts “Apotheosis of the empire”, Kyiv/UA
und
Joanna Warsza, Co-Kuratorin des Polnischen Pavilions auf der 59. Biennale in Venedig, Programm-Direktorin von CuratorLab an der Konstfack University in Schweden, unabhängige Kuratorin , Lektorin und Autorin, Warschau/PL und Berlin/G
im Gespräch mit Kateryna Ray and Marianne Wagner
Das Gespräch findet in englischer Sprache statt.
Transition Talk #3
Myths and Lies of Empires II
7. Februar, 18 Uhr, Sammlung für Gegenwartskunst, 2. OG
Anke Hilbrenner, Professorin für die Geschichte Osteuropas an der Heinrich Heine Universität Düsseldorf
im Gespräch mit Kateryna Ray und Daniel Müller Hofstede
Das Gespräch findet in englischer Sprache statt.
Transition Talk #4
Freedom and Perplexity. The Perebudova I
10. März, 18 Uhr, Sammlung für Gegenwartskunst, 2. OG
Svyatoslav Spector, Marketing-Experte und Creative Director verschiedener Werbeagenturen in Kyiv
im Gespräch mit Kateryna Ray und Nora Staege.
Thema des Abends ist die Bedeutung von Werbung für den Gesellschaftswandel der Ukraine in den 1990er Jahren.
Gesellschaftlicher und politischer Wandel ist in der Kultur und auch immer in der öffentlichen Kommunikation, der Werbung und darin verwendeten Bildern sichtbar. Daher spricht der ukrainische Marketing-Experte Spector über die Bedeutung von Werbung, die die Ängste und Träume eines Landes und deren Menschen aufgreift. Auch manipulative Strategien von Regierungen werden thematisiert. Neben Spector berichtet die ukrainische Gastkuratorin am LWL-Museum für Kunst und Kultur, Kateryna Ray, über den Wandel der Kunstproduktion in dieser Zeit.
Das Gespräch findet in englischer Sprache statt.
Transition Talk #5
Freedom and Perplexity. The Perebudova II
Artist Talk: Daniil Galkin, Künstler, Dnipro/UA
23. März, 18 Uhr, Sammlung für Gegenwartskunst, 2. OG
Am Donnerstag (23.3.) findet um 18 Uhr das fünfte Kunstgespräch in der Gesprächsreihe „Transition. Cultural Understanding, Integrity and Democracy in Ukraine and Beyond“ im LWL-Museum für Kunst und Kultur statt. Zu Gast ist der ukrainische Künstler Daniil Galkin, der derzeit mit einer Installation im Museum vertreten ist.
Moderiert wird die Lecture von Kateryna Ray, ukrainische Gastkuratorin.
„Transition“ thematisiert den politischen und sozialen Wandel in Ost- und Westeuropa mit Blick auf die Auflösung der Sowjetunion. Betrachtet wird die Erinnerungskultur der Nachkriegszeit in Deutschland und in der Ukraine sowie die kulturelle Aufarbeitung des Kalten Krieges. Im fünften Transition Talk geht es darum, wie die Maidan-Revolution in der Ukraine 2014, die russische Annexion der Krim und der andauernde Krieg in der Kunst verarbeitet werden.
Die Installation des Künstlers Daniil Galkin „Nothing Common – Nothing Personal. From Stretchers“ ist derzeit in Form einer Intervention im LWL-Museum für Kunst und Kultur ausgestellt. Die Installation besteht aus dem Stoff roter Teppiche, der zu Bahren umfunktioniert wurde. Durch den Schriftzug „Nothing Common - Nothing Personal“ wird daraus auch ein Transparent. Der rote Teppich, der bei offiziellen Anlässen für Staatsoberhäupter ausgrollt wird, verändert so seine Bedeutung.
Das Kunstgespräch findet in deutscher und ukrainischer Sprache statt, der Eintritt ist frei.
Transition Talk #6
Border as a Concept of Independency
4. April, 18 Uhr, Sammlung für Gegenwartskunst, 2. OG
Mykola Ridnyi, Künstler
und
Marta Vashchuk, Künstlerin, Kyiv/UA
im Gespräch mit Kateryna Ray
Das Gespräch findet in englischer Sprache statt.
Transition Talk #7
Monuments as a new Dynamic
14. April, 18 Uhr, Sammlung für Gegenwartskunst, 2. OG
Dorothea Schöne - Kunsthistorikerin, Kuratorin und Direktorin des Kunsthaus Dahlem (Berlin), Initiatorin der Ausstellung zum Wettbewerb "The Unknown Political Prisoner"
und
Daniil Shumikhin, Künstler, Kherson/UA
im Gespräch mit Kateryna Ray und Tanja Pirsig-Marshall
Das Gespräch findet in englischer Sprache statt.