Kapitel IV: Passionen, Martyrien, Ekstasen. Die Leidenschaften im westlichen Christentum
Gläubiges Denken und Handeln ist untrennbar mit starken menschlichen Regungen wie Inbrunst, Hingabe und Verzückung verknüpft. Im Zentrum des Christentums steht die Vorstellung des zu Tode gepeinigten Gottessohns: Durch sein Erdulden und Ertragen irdischer Qualen, seine Passion (abgeleitet vom griechischen Pathos, Leiden), sind Sündenvergebung und ewiges Leben möglich. Das Wortspiel im Ausstellungstitel Passion Leidenschaft – eigentlich eine Dopplung derselben Vokabel – verweist auf diese Vorstellung
Abbildungsnachweise
Otto Dix, Verspottung Christi, 1948, Zeppelin Museum Friedrichshafen. © VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Anthonis van Dyck, Beweinung Christi, um 1618/20, Kunsthistorisches Museum Gemäldegalerie Wien. © KHM-Museumsverband
Berlinde De Bruyckere, Pietà, 2007–2008, ISelf Collection. © Berlinde De Bruyckere. Courtesy the artist and Hauser & Wirth. Foto: Mirjam Devriendt
Meister IPS, Christus an der Geißelsäule, 1697, Fassung 18. Jh. © Landesmuseum Württemberg, Stuttgart