„Meine Bilder ersetzen jede Biografie, in meinen Arbeiten erzähle ich mein ganzes Leben und Erleben.“
(Otto Mueller)
Im Wandel
Auf vielen Bildern sehen wir Maschka. Sie veränderte sich, wie sich auch Ottos Kunst entwickelte.
Wandelt sich auch das Betrachten der Werke?
Lesbarkeit
Wer war Otto Mueller? Er selbst gab darauf wenig Antworten.
Biografische Inhalte, die über Wechsel seiner Modelle hinaus gehen, sind nur bedingt aus seiner Kunst zu filtern. Otto malte Menschen, in den Porträts zeigte er sie zunächst noch individuell, dann oft stärker formalisiert mit einem Fokus auf Gefühlen. Zudem werden seine Bilder durch die Kenntnisse, eigene Erfahrungen, Interessen und Empfindungen der Betrachtenden unterschiedlich gelesen.
Kunst und Kontext
Wie kann ein Museum der künstlerischen Einzigartigkeit gerecht werden und gleichzeitig die aktuellen Debatten darstellen? In dem Spannungsfeld zwischen Kunstgenuss, historischem Kontext und neuen Forschungsständen zeichnen sich Fragen ab, die es zu verhandeln gilt.
Ausblick
Was bleibt?
Otto hat einen unverwechselbaren Stil, den viele Menschen als zeitlos empfinden. Er war innovativ und hat moderne Ausdrucksformen vorweggenommen. Vielleicht gelang ihm das, weil er sich auf wenige Motive und Farben konzentrierte.
Seine Gemälde transportieren und erzeugen starke Emotionen. Dort, wo Stereotype sichtbar werden, kann seine Kunst Menschen verletzen.
Als öffentlicher Ort kann ein Museum den Platz für Diskurse bieten und die Perspektive erweitern. Noch stehen wir bei diesem Prozess, uns einen vielstimmigen Zugang zu erarbeiten, am Anfang. Dafür brauchen wir die Kenntnisse, die Haltung und die Meinung unserer Besuchenden.