Fotos ohne Auftrag
Als fester Bestandteil gehört die Kamera in das Familienleben von Annelise Kretschmer. Seit Mitte der 1920er-Jahre hält die Künstlerin immer wieder zunächst ihre Eltern und Geschwister, später auch ihren Mann Sigmund und die gemeinsamen Kinder in ihren Fotografien fest.
Mit den Arbeiten dokumentiert Kretschmer ihre privaten Reisen und Familienerlebnisse. Um neue Techniken und Blickwinkel auszuprobieren, stehen ihr oft Verwandte Modell.
Bildnis Christiane Kretschmer
um 1965
Silbergelatineabzug
39 x 48,8 cm
Um 1965 fotografiert Annelise Kretschmer ihre jüngste Tochter Christiane. Das Bildnis zeigt die damals etwa 25-Jährige lachend, die Hände ans Gesicht gelegt, in einem privaten Kontext. Christianes Stimmung scheint ausgelassen und steckt die Betrachtenden mit guter Laune an.
1958 beginnt Christiane eine Ausbildung zur Fotografin im Atelier Kretschmers, die sie 1961 abschließt. 20 Jahre lang unterstützt sie die Fotografin bei Aufträgen – bezahlt werden kann sie dafür allerdings nicht. Bis zu ihrem Tod 2021 bemüht sie sich um das Ansehen ihrer Mutter als Künstlerin.
Aufnahmen der Familie
Bildnis Sigmund Kretschmer
um 1928
Silbergelatineabzug
22,7 x 23,5 cm
Inv.-Nr. C-30890 LM
Reproduktion: LWL-MKuK/Hanna Neander ©Nachlass Annelise Kretschmer, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster
Im Jahr 1928 heiratet Annelise den Künstler Sigmund Kretschmer (1901–1953). Das Paar bekommt vier Kinder: Tatjana (1930–2002), Michael (1932–2010), Nina (1938–2015) und Christiane (1940–2021).
Bildnis Gisela Silberbach
1935
Silbergelatineabzug
23,5 x 18 cm
Inv.-Nr. C-30673 LM
Reproduktion: LWL-MKuK/Hanna Neander ©Nachlass Annelise Kretschmer, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster
Die Verwandte Gisela Silberbach war ein beliebtes Modell der Fotografin Annelise Kretschmer und posierte oft für private Aufnahmen und modische Porträts.
Kommen Sie vorbei!
Die Ausstellung ist noch bis zum 14. August im Museum zu sehen.