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Monuments as a new Dynamic

Monuments as a new Dynamic

Das letzte der sieben Gespräche über Übergangszustände befasst sich mit der Transformation von gesellschaftlichen Werten und Erinnerungen. Ausgehend von Künstler:innen, die mit Mahnmalen arbeiten, stehen Methoden und Praktiken des Erinnerns im Zentrum: Wie können wir durch Kunst Formen des Gedenkens schaffen? Wie lässt sich die Entpolitisierung von Kunst in Kriegszeiten vermeiden?

Monuments as a new Dynamic

Daniil Shumikhin (*1985) The Hand, 2022

Daniil Shumikhin bezieht sich auf ein sowjetisches Denkmal in Olesk, einem Dorf in der Region Lviv in der Ukraine. Er bildet eine ehemalige Bronzehand ab und formt sie in Gips. Dies ist das einzige Element des Denkmals, das nach vandalistischen Handlungen der örtlichen Bevölkerung übrigblieb. Als Symbol der Entkommunisierung, verwendet der Künstler die Hand als Objekt des Gedenkens.

Daniil Shumikhin (*1985) The Hand, 2022

Armand Pierre Fernandez (1928-2005) „Tamerlan's Memorial“, 1961

Armands Puppenköpfe beleuchten die Zirkulation von Waren und Produktion. Da er sein Werk zudem dem mongolischen Eroberer Tamerlane widmet, der für besondere Grausamkeit bekannt ist, erwecken die zerstörten Köpfe traumatische Erfahrungen. Die Anhäufung erinnert an Bilder von Massengräbern, die in das kollektive Gedächtnis eingeschrieben sind.

Armand Pierre Fernandez (1928-2005) „Tamerlan's Memorial“, 1961

Nikita Kadan (*1982) Photo of the art work “Exhibit. Inseparable“, 2014

Nikita Kadan befragt die Konstruktion einer historischen Erzählung, die aus Teilung, Trennung und Abweichung besteht. In einem Museum sind die Beschreibungen der ausgestellten Objekte Gegenstand von Interpretationen. Die Beziehungen der Elemente stellen die Geschichte dar. Auf dieser Ebene, auf der Besonderheiten ausgelöscht sind, werden Manipulation und der Ausdruck individueller Erfahrung unmöglich.

Nikita Kadan (*1982) Photo of the art work “Exhibit. Inseparable“, 2014